Warum im Internet surfen, wenn du darin tauchen kannst...
Eine vertiefte Reise ins Internet und was damit zusammen hängt.
INTERNET THEMA HEUTE: Passworte
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Hi All und weitere Grüsse vom Fusse des Bözberges, aus Umiken,
dem idyllischen Dorf am Wasserschloss mitten im Aargau
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Passwort? Wie war das doch gleich...?
Heute befassen wir uns mal mit der Sicherheit im Internet (und nicht nur in diesem). Wenn wir uns im Alltag bewegen, werden wir immer wieder mit Sicherheitsaspekten konfrontiert. Sei es auf der Bank, am Bancomat oder eben bei Zutrittssystem wie dem PC oder dem Internet. Was bedeutet dies eigentlich?

Eine Organisation, ein Institut oder eine Firma stellt uns eine Dienstleistung zur Verfügung. Beispielsweise die Bank: Sie verwaltet - hoffentlich gewinnbringend - unser Geld. Wenn wir einkaufen holen wir, für kleinere Beträge wie zum Beispiel am Kiosk, am Bancomat Geld oder, bei grösseren Geschäften oder Beträgen, bezahlen wir gleich mit der Kreditkarte. Wir wollen natürlich sicher sein, dass keine unberechtigte Person Geld von unserem Konto abhebt. Aus diesem Grunde stellt uns die Bank eine Karte und eine sogenannte PIN (persönliche Identifikations Nummer) zur Verfügung. Damit weisen wir uns gegenüber einem Automaten und damit gegenüber der Bank als diejenige Person aus, welche wir zu sein behaupten.

Bei Kreditkarten ist es sogar noch einfacher: Der Name, wie er auf der Karte steht, die Kartennummer und das Ablaufdatum genügen, um Einkäufe zu tätigen. Ist sie deshalb nicht fürs Internet geeignet?

Überlege dir folgendes Szenario: Wenn du in einem verrufenen Restaurant mit laufend wechselndem Personal mit deiner Kreditkarte bezahlst, gehst du unter Umständen ein höheres Risiko ein als beim Bezahlen im Internet - wobei ich stillschweigend seröse, also bekannte Firmen voraussetze. Der Kellner kann nämlich die Angaben kopieren und von zu Hause aus Geschäfte tätigen. Im Internet dagegen, seriöse Dienstleister wie erwähnt vorausgesetzt, werden unsere Daten verschlüsselt übertragen, damit keiner auf der Übertragungsstrecke "mithören" kann. Sichtbar ist eine solche sichere Übertragung an einer entsprechenden Meldung, an einem geschlossenen Schloss links unten im Netscape Browser Fenster oder am sichtbaren Schloss halb rechts im Internet Explorer von Microsoft oder an der Adresse, die mit https:// beginnt. Wir sollten solche sensible Daten nur nicht weitergeben und ebenfalls nicht aufschreiben. Der Zettel unter der Tastatur ist übrigens ein sehr schlechter Ort, ca. 80% derjenigen Benutzer, welche ihre Passwörter aufschreiben, benutzen dieses "Versteck".

Das A und O für sicheren Umgang heisst also: keine Weitergabe dieser Daten. Somit sind wir wieder beim PC. Wir identifizieren uns am PC mit Benutzername und Passwort um Zugang zum Rechner zu erhalten (ich gehe jetzt mal davon aus, dass wir Windows 98 und Vorgänger hinter uns lassen und von "richtigen", sprich sicheren Betriebssystemen reden, also Windows NT4.0 Windows 2000 oder Windows XP). Eine unberechtigte Person wird es also schwerer haben, unsere Daten auf dem PC lesen, oder noch schlimmer, löschen oder verändern zu können, wenn wir uns auf diese Weise identifizieren müssen.

Wenn wir uns ins Internet einloggen identifizieren wir uns gegenüber dem Internet Service Provider (ISP) wiederum mit Benutzername und Passwort. Es ist wahrscheinlich nicht in unserem Interesse, dass jemand unsere e-Mails lesen kann. Wenn wir dann noch Einkäufe tätigen, werden wir uns genau wie oben am Beispiel der Bank beschrieben gegenüber dem Anbieter identifizieren.

Du siehst also: Es gibt überall Hürden, die aber unserer Sicherheit dienen. Nun kommt aber genau das Problem. Einerseits verlangen wir Sicherheit, auf der andern Seite kann ich mir so viele Passwörter gar nicht merken. Die Lösung: Alle Passworte aufschreiben und an den Bildschirm heften? So sicher nicht, aber wie denn?

Ich kenne aus meiner früheren Tätigkeit im Helpdesk viele Benutzer die einfach zu erratende Passworte wählen: den eigenen Vornamen, den Namen der Freundin, des Hundes oder die eigene Autonummer. Die Benutzer haben mir übrigens die Passworte, die sie glaubten zu benutzen, jeweils freiwillig mitgeteilt, auch ein Administrator kann Windows Passworte nicht ohne weiteres lesen, sondern nur auf einen Vorgabewert zurücksetzen. Also sollten wir nicht leicht zu merkende oder mit unserer Person in Verbindung zu bringende Passworte wählen. Auch lexikalische Begriffe sind ungeeignet. Mit entsprechenden Programmen ist es ein leichtes, ganze Wörterbücher in Sekunden durchzuprobieren. Ein Angreifer wäre binnen kürzester Zeit erfolgreich.

Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, wenn schon einen Namen verwenden, diesen zu verfälschen. Beispiel: ein Bergliebhaber wählt "Jungfrau" (den Berg!). Er kann dann diesen verändern zu beispielsweise "juNgFrrau", also Gross-/Kleinschreibweise ändern und ein oder mehrere Buchstaben verdoppeln. Noch besser wäre Sonderzeichen zufügen wie zum Beispiel "juNg!Frrau@".

Eine andere Möglichkeit: Man nimmt einen beliebigen Satz, den man sich merken kann, wie für unseren Bergliebhaber: "Meine Ferien verbringe ich dieses Jahr auf der Jungfrau". Man wählt aus diesem Satz jeweils den ersten Buchstaben, das Passwort lautet demnach "MFvidJadJ". Dieses Passwort ist nicht einfach zu erraten. Anmerkung nebenbei: ein gutes Passwort besteht aus mindestens acht Zeichen.

So nun haben wir "gute" Passwörter. Was aber mit der Menge, soll ich überall dasselbe Passwort benutzen, es ist ja kaum knackbar? Du weisst die Antwort sicher bereits: NEIN! Meine Empfehlung: Teile deine Gebiete, wo du Login Informationen eingeben musst, in Risiko Kategorien ein. Zum Beispiel: Mein PC (Kat.1), mein ISP für e-Mails (Kat.2), Kostenpflichtige Einkäufe (Kat.3) und Kat.4 für diejenigen Webseiten, wo ich mich registrieren muss ansonsten aber keine Bedeutung haben (die möglichen Junk Mails wie in einem früheren Newsletter beschrieben).

Unser Bergliebhaber würde also für jede Kategorie einen andern Berg wählen. Für mehrere Dienstleister in Kat.3 könnte er, um es noch ein wenig sicherer zu machen, das Passwort irgendwo noch zusätzlich mit einer Zahl oder einem Zeichen versehen damit es sich von amazon.de und cede.ch unterscheidet.

Ich hoffe, ich habe dich ein wenig von der Sicherheit im Internet überzeugen können und wünsche dir viel Freude im Umgang mit sicherem Arbeiten im Internet.



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